Niemand fragt nach dem Warum!

Die Gesellschaft ist von innen heraus tief gespalten.  Warum fragt niemand, wie das passieren konnte, wo der Nährboden dafür liegt. Sind wir wirklich so klug, so hoch entwickelt, wie wir glauben? 

Liebe Leserinnen und Leser,

jeder glaubt im Recht zu sein. Und jeder ist von seiner Meinung über-zeugt und stellt sich damit über den anderen, was gleichsam bedeutet, den anderen klein zu machen.

Nahezu jeder dieser vielen Millionen „Verstande“ unterliegt demselben Trugschluss, nämlich zu glauben, die wirkliche Wahrheit erkannt zu haben. Gleichzeitig, und das haben auch alle gemein, wird der andersdenkende Mitmensch als dumm klassifiziert. 

Es waren aber gerade die großen Gelehrten, die Philosophen, die in die Geschichte eingegangen sind, die zu der Erkenntnis gelangten, dass sie wissen, dass sie nichts wissen. Ob Cicero, Sokrates, Platon, Einstein oder Shakespeare, der formulierte: „Der Narr hält sich als weise, doch der Weise weiß, dass er ein Narr ist.“ 

Was ist Wissen? Was ist Wahrheit? Wie kann es sein, dass völlig verschiedene Meinungen über ein- und denselben Sachverhalt überhaupt existieren können? Wie kann es sein, dass sich Menschen, die als Mitglieder einer Gesellschaft quasi im selben Boot sitzen, derart anfeinden und ihre gemeinsame kulturelle und vielleicht auch wirtschaftliche Basis zerstören? 

Wie kann es sein, dass der einzelne zu bestimmten Themen weder seine Meinung äußern, noch die Meinung eines anderen kritisieren kann, ohne sofort in eine Schublade gesteckt zu werden, mit dem Ziel, ihn politisch oder gesellschaftlich zu diskreditieren? 

Wie kann es sein, dass ein Austausch, ein Diskurs zur Problemlösung gar nicht mehr möglich ist und jeder unbeugsam auf seiner Einstellung beharrt? 

Ich denke, wir haben es mit einer fundamentalen Krise zu tun und unsere Gesellschaft zerbricht womöglich daran, weil ihr wichtige Kompetenzen fehlen, um die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern. 

Bei dieser Spaltung und dem gesellschaftlichen Konflikt geht es nämlich nicht um Corona, auch nicht um die damit verbundenen Maßnahmen und die Frage, ob diese richtig oder falsch sind.  Es geht um etwas anderes, was die aktuellen Umstände lediglich an die Oberfläche gebracht haben, was aber schon zuvor  mehr oder weniger offen gewachsen ist. Wir sind alle betroffen. Wir haben ein gemeinsames Problem!

Inzwischen betrifft es alle Lebensbereiche: Innerhalb von Familien entstehen Anfeindungen, Freundschaften zerbrechen, Nachbarn reden nicht mehr miteinander und auch vor den Betrieben und Organisationen unseres Landes macht dieser Konflikt nicht Halt. Ich erlebe die ersten Betriebe, die ihre Leistungsfähigkeit verlieren und inzwischen existentiell bedroht sind, weil die Mitarbeiter, nicht mehr konstruktiv an einem Strang ziehen. Stattdessen bilden sie Gesinnungsgruppen, machen sich gegenseitig die Arbeit schwer oder boykottieren sich sogar.

Die Abwendung der Menschen von der Gesellschaft hat längst begonnen. Durch die Corona-Pandemie mit all ihren wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen schreitet sie weiter voran. Menschen werden sich isolieren bzw. nur noch einen ganz kleinen Bekanntenkreis pflegen. Die Beziehungen werden unverbindlicher, die Gespräche oberflächlicher, um ja nicht anzuecken.

Doch woher kommt eine Lösung? Unzählig viele Menschen teilen ihre Meinung auf allen möglichen Plattformen im Internet mit anderen. Auch Trainer und Künstler nehmen allmählich den Kopf aus der Deckung und positionieren sich. Alle glauben, andere Menschen zu erreichen und umstimmen zu können. Das ist ein großer Irrtum. Warum?

Man hat uns beigebracht, dass der Verstand in der Lage sei, durch Nachdenken Erkenntnisse zu gewinnen und so an die objektive Wahrheit zu gelangen. Jeder nimmt für sich in Anspruch, dass er diese Fähigkeit beherrscht.  Wir haben aber nicht gelernt, wie Denken und Meinungsbildung im Detail funktionieren. Man hat uns zudem nicht erklärt, dass der Verstand immer Recht haben will. Damit wir Menschen mit ihm, unserem Verstand zufrieden sind, muss er stets eine Betrachtungsweise finden, die alle unsere persönlichen Bedürfnisse und Erfahrungen rechtfertigt. Jeder, der glaubt, es besser zu wissen als der andere. sitzt in der Falle und begegnet gerade seinen inneren Konflikten und seiner Ohnmacht. Und genau das ist das Problem! 

Um die Worte Albert Einsteins zu verwenden: „Wenn die Menschheit überleben möchte, muss sie die Art des Denkens verändern.“

Wie geht das? Wie ändert man die Art des Denkens? Dazu gehört, zu begreifen, wie unser Verstand wirklich funktioniert und dieses geniale Instrument auch als ein solches zu verwenden. Denn wir sind nicht Verstand! Wir sind Bewusstsein, Emotion, Erinnerungen und vieles mehr. Deshalb brauchen wir die Fähigkeit, reflektieren zu können, warum wir in bestimmten Situationen reagieren wie wir reagieren und denken wie wir denken. Nur wenn wir das verstehen, können wir die eigene Haltung infrage stellen und gegebenenfalls verändern, ohne dabei einen Machtverlust oder gar eine Bedrohung der Existenz auf emotionaler Ebene zu erfahren. 

Diese Fähigkeit zur Selbstreflexion sollte in den Familien vermittelt werden, in den Schulen, den Organisationen, den Betrieben, einfach überall. Sie muss von so vielen Menschen wie möglich praktiziert werden, um den gesellschaftlichen Quantensprung vollbringen zu können. 

Wenn wir diese Krise meistern wollen, geht das nur, wenn viele Menschen verstehen wie sie selbst ticken und dadurch begreifen wie der andere tickt. Erst dann können sie sich und anderen dabei helfen, auf eine neue, ganz andere Art und Weise vom menschlichen Verstand Gebrauch zu machen.

Das Umdenken nach Corona ist mehr als eine Reparaturmaßnahme. So viele alltäglichen Dinge wollen neu gedacht und erfunden sein. Deshalb wird absofort die Basisausbildung um diese Themen und Lösungsansätze ergänzt. Der zusätzliche Ausbildungsweg ‚Culture Management‘ wird zukünftig Unternehmer, Führungskräfte, Trainer und Coaches dazu befähigen in Organisationen und Betrieben als Brückenbauer tätig zu sein und praktische Tools umzusetzen.

Ihr 
Ralf Bihlmaier

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